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Wir leben in einer Zeit, die so schnelllebig ist, wie nie zuvor – schneller, besser, weiter ist zumeist die Devise. Gleichzeitig wird unsere Welt immer komplexer. Tausende Informationen und Reize prasseln tagtäglich auf uns ein. Bei sich zu bleiben, bei all der Ablenkung und Eindrücke im Außen, ist gar nicht so einfach. Das erzeugt bei vielen Menschen Stress und Überforderung.
Wir können diese Bewegung im Außen nicht aufhalten, aber wir können lernen damit umzugehen. In diesem Blogbeitrag möchte ich dir Möglichkeiten vorstellen, wie du Stress und Überforderung begegnen kannst.
01 - Stress­auslöser identi­fizieren
Stressauslöser oder auch Stressoren genannt, sind Reize, die auf uns einprasseln und durch unsere subjektive Bewertung, die unterbewusst und in Sekundenschnelle abläuft, als Gefahr wahrgenommen werden. Das können beispielsweise ein Mangel an Schlaf, Zeitdruck, Konflikte, finanzielle Sorgen etc. sein. Vor allem, wenn unsere Grundbedürfnisse in Gefahr sind, hat das Stresspotenzial.
Aber auch unsere Prägungen (interne Stressoren), wie wir die Welt sehen und wahrnehmen, können Stress auslösen oder verstärken. Vielleicht spüren wir innerlich, die Überzeugung stark sein zu müssen, oder perfekt zu sein, immer gemocht zu werden, schnell zu sein etc.
Die eigenen Stressoren zu kennen, kann dabei helfen bewusster damit umzugehen und die eigenen Rahmenbedingungen darauf anzupassen.
Reflexionsfragen für dich:
- Wann und in welchen Situationen erlebe ich Stress & Überforderung?
- Was löst bei mir Stress aus? (meine persönlichen Stressoren)
- Gibt es innere Überzeugungen, die Stress verstärken? (Du musst lieb, perfekt, stark…. sein)
"Du kannst die Welle nicht aufhalten, aber du kannst lernen, sie zu surfen.", Jon Kabat-Zinn
02 - Was lädt dich auf?
Stress entsteht dann, wenn wir im Moment keine passenden Bewältigungsstrategien parat haben. Deshalb ist es umso wichtiger, sich der eigenen Ressourcen bewusst zu sein. Ressourcen sind all das, was uns guttut, uns auflädt & unterstützt. Das können Tätigkeiten, Aktivitäten, Personen, Orte, Erlebtes & Bewältigtes (und vieles mehr) sein. Ressourcen fördern unser Nervensystem, in dem sie uns dabei helfen in einen ruhigen & sicheren Zustand zu finden.
Das Bewusstsein über deine Ressourcen kann dir dabei helfen, diese in zukünftigen Herausforderungen schneller und konstruktiver einzusetzen. Das Ressourcenrad kann dich beim Reflektieren unterstützen:

03 - Beein­flussen, was man beein­flussen kann
Wir haben uns bisher angesehen, was persönliche Stressoren sein können und wie uns unsere Ressourcen und das Bewusstsein darüber unterstützen können. Mit diesem Wissen stelle dir nun die folgende Frage:
Was kann ich an meiner aktuellen Situation beeinflussen?
Hier auch nochmal eine Checkliste mit Faktoren, die unser Nervensystem beeinflussen und auf die wir einwirken können:
- ausreichend Schlaf (idealerweise 7 – 8 Stunden)
- genügend Pausen untertags sowie Bildschirmpausen
- ausgewogene Ernährung
- tägliche Bewegung & Zeit in der Natur
- nährende persönliche Kontakte
- Zeitmanagement (Einteilung von Terminen vs. Me-Time)
- Verzicht/eingeschränkter Konsum dieser Substanzen (Alkohol, Nikotin, Coffein wirken aktivierend auf unser Nervensystem)
"Wir können unsere Selbstregulationsfähigkeit ein Leben lang fördern & dadurch flexibler werden."
04 - Wie gehe ich mit Dingen um, die ich nicht beein­flussen kann?
Viele Umstände im Leben können wir nicht direkt beeinflussen. Um mit Herausforderungen flexibler umgehen zu können, ist unsere Selbstregulationsfähigkeit entscheidend. Diese Fähigkeit versucht unser inneres Gleichgewicht zu halten. Die Selbstregulationsfähigkeit ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark ausgeprägt. Glücklicherweise können wir diese Fähigkeit ein Leben lang fördern und dadurch flexibler werden.
Was kann unsere Selbstregulation unterstützen?
- Achtsamkeit: Immer wieder bewusst im jetzigen Moment zu sein. Dazu gehört:
- Bewusster Umgang mit unseren Gedanken
- Offenheit & Akzeptanz für die eigene Gefühlswelt
- Verbundenheit zu uns selbst & unserem Körper (Wahrnehmung unserer Körperempfindungen)
- Atmung: Unsere Atmung spiegelt den Zustand unseres Nervensystems wider – sind wir aufgeregt, atmen wir schnell und flach. Sind wir hingegen entspannt, atmen wir tiefer und langsamer. Bewusstes Atmen sowie die Fokussierung auf das längere Ausatmen, kann uns dabei helfen zur Ruhe zu kommen.
- Fokus auf die eigenen Ressourcen – vor allem in stressigen Zeiten können unsere Ressourcen uns mit Energie versorgen und uns zur Ruhe bringen.
Weitere Übungen und Einblicke
Du möchtest noch mehr Übungen, die dir dabei helfen dein Nervensystem zu stimulieren und dadurch Stress zu regulieren? Mehr dazu findest du in diesem Blogbeitrag.
Gemeinsame Schritte
Du möchtest die eben gewonnen Erkenntnisse in die Tat umsetzen? Melde dich gerne für eine Beratungs- oder Coachingeinheit.
Ich freue mich auf dich!