Psychologische Beratung – was ist das?

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Zugegeben im Dschungel von allem was mit PSYCH anfängt, ist es es nicht gerade leicht, den Wald vor lauter Bäumen zu sehen. Daher möchte ich zeigen, was Psychologische Beratung genau ist & kann sowie Einblicke in die Tätigkeit von Psychologischen Berater*innen (auch bekannt unter dem Begriff Lebens- und Sozialberatung) geben.

Definition Psycho­logische Beratung laut WKO

Psychologische Beratung (Lebens- und Sozialberatung) bildet die 4. Säule in unserem Gesundheitssystem neben der Medizin, Psychologie und Psychotherapie (auf die diversen Unterschiede & Gemeinsamkeiten dieser Berufe werde ich in einem gesonderten Artikel eingehen). Psychologische Berater*innen unterstützen Klient*innen bei Problemen des Alltags, in Krisensituationen oder bei Umbrüchen im Leben. Durch diese Form der Begleitung soll verhindert werden, dass psychische Störungen sich überhaupt entwickeln. Das bedeutet, dass die Lebens- und Sozialberatung in der gesundheitlichen Prävention angesiedelt ist. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu anderen Fachbereichen ist, dass Psychologische Berater*innen mit psychisch „gesunden“ Menschen arbeiten, ebenfalls werden keine Diagnosen gestellt und es handelt sich um keine Therapie.

Methodik der Lebens- und sozial­beratung

Wie auch in der Psychotherapie gibt es auch in der Psychologischen Beratung Spezialisierungen bzw. Ausbildungsschwerpunkte. Der Ausbildungsschwerpunkt der/des Berater*in hängt damit zusammen, bei welcher Institution die Ausbildung absolviert wurde. Hier die vier Orientierungen im Überblick:

  •  Tiefenpsychologisch-psychodynamische Orientierung
  • Humanistisch-existentielle Orientierung 
  • Systemisch-soziodynamische Orientierung
  • Verhaltensmodifizierende Orientierung

„Wenn Dir jemand wirklich zuhört, ohne dich zu verurteilen, ohne dass er den Versuch macht, die Verantwortung für Dich zu übernehmen oder Dich nach seinen Mustern zu formen – dann fühlt sich das verdammt gut an." Carl R. Rodgers

Haltung der/des Berater*in

Das oben angeführte Zitat von Carl Rogers (Begründer der Personenzentrierten Psychotherapie) bringt die Haltung der/des Berater*in gegenüber Klient*innen auf den Punkt. Es geht darum, dass Berater*innen ihren Klient*innen gegenüber empathisch, wertfrei und authentisch agieren und somit ein angstfreies Setting gewährleisten. Dieses Zitat zeigt vielleicht auch auf, wieso es einen Unterschied macht, ob man sich eine*r Person aus dem nahen Umfeld (Familie, Freund*innen, Kolleg*innen) anvertraut oder einer/einem außenstehenden Expert*in.

Themen für eine Beratung

Die Themenfelder für psychologische Beratungsgespräche sind sehr vielfältig und weitläufig von Familie, Beziehung, Arbeit bis hin zum Thema Sinn – gibt es keine Grenzen. Wichtig dabei ist, dass du ganz alleine entscheidest, worüber du sprechen möchtest. Um dir eine Idee zu geben, mit welchen Themen Lebens- und Sozialberater*innen häufig konfrontiert werden – hier ein Auszug (Liste nicht vollständig):

  • Ich fühle mich alleine & hätte gerne eine Partnerschaft…
  • Ich bin überfordert mit meiner neuen Rolle als Mutter, Vater, Ehefrau, Ehemann…
  • Ich bin nicht schön/schlau/interessant GENUG…
  • Ich bin dauerhaft gestresst und komme nicht zur Ruhe…
  • Ich habe jemanden verloren und weiß gerade nicht weiter…
  • Ich habe etwas erlebt und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll…
  • Ich drehe mich im Kreis und weiß nicht weiter…
  • Ich habe körperliche Beschwerden, obwohl medizinisch alles okay ist…
Psychologische Beratung mit Jasmin Kumpitsch in Graz-Umgebung

Ist Psycho­logische Beratung das richtige für mich?

Oftmals warten wir viel zu lange bis wir den Schritt in die Beratung wagen. Mitunter spielen weitverbreitete Glaubenssätze wie „Ich muss das alleine schaffen“, „Ich hab‘ doch keinen Knacks“ oder „Was werden denn die anderen denken“ eine zentrale Rolle, weshalb sehr lange gezögert wird. Ich möchte dich ermutigen, wenn es dir nicht gut geht, Hilfe in Anspruch zu nehmen – lieber früher als später. Die nächste Aufzählung kann dir als kleiner Check-up dienen, ob Psychologische Beratung das Richtige für dich sein könnte:

  • Du drehst dich schon länger im Kreis und hast das Gefühl an diesem Punkt, nicht mehr alleine weiterzukommen?
  • Du würdest gerne mit einer außenstehenden Person sprechen, die dir zuhört ohne dir ihre Meinung aufzudrücken?
  • Du würdest gerne mit jemandem sprechen, der dich so akzeptiert, wie du bist und bei dem du einfach SEIN darfst.
  • Du möchtest etwas verändern und weißt einfach noch nicht wie?
  • Du möchtest einfach einmal Zeit für dich – Zeit zum Innenhalten & Reflektieren ohne Druck?
  • Du möchtest den Blick nach Innen werfen und suchst eine Expert*in, die dich dabei begleitet?

Erste Schritte

Der Weg in die Beratung ist oft kein einfacher – wenn man diesen Schritt jedoch geschafft hat, wird so einiges leichter und Veränderungen machen sich bemerkbar.

Jasmin Kumpitsch

Psychologische Beraterin in Ausbildung unter Supervision

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