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„Krisen & Veränderungen sind zugleich Chancen.“ Möglicherweise hört sich dieser Satz für dich im ersten Moment, wie ein abgedroschenes Wandtattoo an. Jedoch besteht das chinesische Schriftzeichen für Krise nicht umsonst aus zwei Zeichen, nämlich: Gefahr & Chance.
Warum wir von dieser Weisheit lernen können sowie Impulse, wie wir Veränderungen im Leben aktiv gestalten können, erhältst du in diesem Blogbeitrag.
Veränderungen bewusst wahrnehmen
Den meisten Menschen ist oft gar nicht bewusst, dass sie sich gerade in einer Veränderung befinden. Vor allem Veränderungen des täglichen Lebens werden häufig als gegeben gesehen und werden unter „gehören zum Leben dazu“ abgestempelt. Trotzdem können diese neuen Gegebenheiten unsere innere Balance ins Wanken bringen. Genau aus den vorhin genannten Gründen fehlt häufig von uns selbst und unserem Umfeld das Verständnis bzw. das Einfühlungsvermögen für die Auswirkungen. Man hört möglicherweise Sätze, wie „Ist ja eh nur ein Jobwechsel“ ; „Ist ja eh nur ein Umzug“ usw. Auch solche Bemerkungen können uns den Umgang erschweren.
"Auch vermeintlich "kleine" Veränderungen können großen Einfluss auf unser Leben haben."
Warum das innere Gleich­gewicht kippt..
Aus unzähligen Forschungen wissen wir, dass Menschen Gewohnheitstiere sind. Wir nutzen in unserem Gehirn immer wieder dieselben Pfade (neuronalen Netzwerke), um Ressourcen für die wirklich wichtigen Dinge zu sparen. Wenn wir jedes Mal überlegen müssten, wie wir am besten von A nach B kommen, würde das viel zu viel Energie verbrauchen.
Stellt sich nun eine Veränderung ein, verlassen wir altbekannte Pfade und neue Wege müssen sich erst ausbilden. Das kann am Anfang total viel Kraft und Energie kosten. Auch wenn es aus unserer Sicht keine großen Veränderungen sind.
Keine Antwort auf die neue Situation
Veränderungen können unser inneres Gleichgewicht kippen lassen, wenn wir keine Antwort auf die neue Situation finden. Das bedeutet, dass wir möglicherweise Strategien anwenden, die früher immer funktioniert haben, aber plötzlich nicht mehr greifen. Auf einmal stehen wir da, drehen uns im Kreis und kommen nicht vom Fleck. Gefühle der Hilflosigkeit und Ohnmacht können an dieser Stelle auftreten.
Wie komme ich aus der Hilflosigkeit heraus?
Das Gegenteil von Hilflosigkeit ist Selbstwirksamkeit. Sich als selbstwirksam zu erleben und das Gefühl zu haben, Einfluss auf das eigene Leben nehmen zu können, ist wichtig für unsere (psychische) Gesundheit. Vor allem in Krisen und während Umbrüchen im Leben ist es von großer Bedeutung selbstwirksame Handlungen zu fördern.
"Das Gegenteil von Hilflosigkeit ist Selbstwirksamkeit."
Selbstwirksame Handlungen fördern
Aus der Forschung von Albert Bandura einem kanadischen Psychologe, der den Begriff der Selbstwirksamkeitserwartungen geprägt hat, wissen wir heute welche Faktoren die eigene Selbstwirksamkeit beeinflussen können.
Daraus abgeleitet möchte ich dir folgende Fragen & Impulse zur Verfügung stellen, die deine Selbstwirksamkeit erhöhen können:
- Auf welche Handlungen in der Vergangenheit bist du besonders stolz und hattest dadurch das Gefühl, Einfluss auf dein Leben nehmen zu können?
- Welche Personen können dich in deinem Veränderungsprozess positiv unterstützen?
- Gibt es Vorbilder von denen du lernen kannst oder die dich inspirieren?
- Wenn du neue Erfahrungen machst, ist es sehr wahrscheinlich, dass dich „unangenehme“ Gefühle begleiten werden, weil du dich außerhalb deiner Komfortzone bewegst. Nimm‘ diese körperlichen Reaktionen & Gefühle einfach wahr ohne sie zu bewerten. Auch diese Gefühle & Reaktionen gehören zu Veränderungsprozessen dazu. Schrecke nicht davor zurück, weil es sich im ersten Moment unangenehm anfühlt – das ist vollkommen normal.
Im letzten Punkt geht es um unsere Selbstregulation. Solltest du mit diesem Begriff/Konzept noch nicht vertraut sein, lege ich dir meinen Blogbeitrag zum Thema Selbstregulationsfähigkeit ans Herz.
Die „kleinen“ Erfolge feiern
Als letzten Impuls möchte ich dir noch mitgeben, dass es einfacher wird, wenn wir auch die „kleinen“ Schritte/Handlungen/Erfolge in den Blick nehmen. Oft vergleichen wir die aktuelle Situationen mit einem spezifischen Soll-Zustand oder einem Bild davon in unserem Kopf. Wenden wir uns jedoch den vermeintlich kleinen Erfolgen zu und schauen zurück, was auf diesem Weg bereits gelungen ist, stellen wir möglichweise fest, dass wir unserem Ziel schon viel näher sind als noch vor einem Jahr. Dadurch erleben wir weniger Frustration und fangen auch an den Weg dorthin zu würdigen bzw. vielleicht sogar zu genießen, frei nach dem Motto „der Weg ist das Ziel“.
Veränderungen selbst wirksam gestalten
Veränderungen können unangenehme Gefühle & Unsicherheit in uns auslösen. Solltest du das Gefühl haben, diese Veränderung mit Unterstützung an deiner Seite gehen zu wollen – begleite ich dich gerne auf diesem Weg.
Ich freue mich auf dich.