Atme dich frei: Warum dein Weg zu mehr Balance durch die Nase führt
Atme dich frei: Warum dein Weg zu mehr Balance durch die Nase führt

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Warum du ab sofort (wieder) durch die Nase atmen solltest – in diesem Beitrag zeige ich dir, wie kraftvoll und gesundheitsfördernd die Nasenatmung wirklich ist: für dein Nervensystem, dein Immunsystem und sogar im Umgang mit Allergien.

Mundatmung vs. Nasenatmung

Viele Menschen atmen im Alltag unbewusst durch den Mund – auch dann, wenn es dafür eigentlich keinen Grund gibt. In Momenten von Stress, beim Sport oder wenn die Nase leicht verstopft ist, übernimmt der Mund oft ganz automatisch. Aus evolutionärer Sicht ist das ein sinnvoller Notmechanismus – doch für unseren Körper ist die dauerhafte Mundatmung alles andere als optimal. Denn sie bringt unser fein abgestimmtes Atemsystem aus dem Gleichgewicht.

Viel heilsamer, regulierender und gesünder ist es, in möglichst allen Alltagssituationen durch die Nase zu atmen – sowohl beim Ein- als auch beim Ausatmen.

Why the nose knows

Unsere Nase ist ein kleines Wunderwerk, das viel mehr leistet, als wir ihr im Alltag zutrauen. Sie filtert feinste Partikel, Staub, Pollen und Krankheitserreger aus der Luft, bevor sie überhaupt tief in unseren Körper gelangen können. Gleichzeitig sorgt sie dafür, dass die Luft angefeuchtet und auf Körpertemperatur gebracht wird – ein entscheidender Schutz für unsere empfindlichen Atemwege.

Und noch etwas passiert beim Atmen durch die Nase: In den Nasennebenhöhlen wird ein körpereigenes Gas produziert, das in der Wissenschaft zunehmend an Bedeutung gewinnt – Stickstoffmonoxid, auch bekannt als NO. Dieses Molekül wirkt antibakteriell und antiviral, öffnet die Atemwege, fördert die Durchblutung und verbessert so den Sauerstoffaustausch im Blut. Es trägt dazu bei, die Lungen zu entlasten, weil sie weniger Kraft aufwenden müssen, um effizient zu arbeiten. All das entfällt, sobald wir durch den Mund atmen. Die Luft trifft ungefiltert, meist kühler und trockener auf unsere Bronchien – was auf Dauer zu Irritationen führen und das Atmen selbst anstrengender machen kann, vor allem bei körperlicher Belastung.

"Gerade wenn du dich häufig innerlich unruhig, angespannt oder erschöpft fühlst, kann die bewusste Rückkehr zur Nasenatmung ein einfacher, aber sehr wirkungsvoller Hebel sein"

Wirkung auf das Nervensystem

Ein weiterer, oft übersehener Effekt: Wenn wir durch die Nase atmen, verlangsamt sich der Atemfluss ganz automatisch durch den natürlichen Widerstand in den Nasengängen. Diese Verlangsamung hat einen direkten Einfluss auf unser autonomes Nervensystem – genauer gesagt auf den Parasympathikus, der für Regeneration, Erholung und innere Balance zuständig ist. Der Körper kann sich besser beruhigen, die Herzfrequenz sinkt, der Blutdruck reguliert sich und die Verdauung wird angeregt – ein Zeichen dafür, dass sich unser System sicher fühlt.

Auch unsere mentale Klarheit und Konzentrationsfähigkeit profitieren davon. Gerade wenn du dich häufig innerlich unruhig, angespannt oder erschöpft fühlst, kann die bewusste Rückkehr zur Nasenatmung ein einfacher, aber sehr wirkungsvoller Hebel sein, um dein Nervensystem sanft zu unterstützen.

Verstopfte Nase, Allergien & Co.

Vielleicht fragst du dich jetzt: Nasenatmung während der Allergiezeit – no way!? Gerade bei Allergien wie Heuschnupfen scheint die Mundatmung die einzige Option zu sein. Doch langfristig gesehen verstärkt sie häufig die Beschwerden. Denn beim Atmen durch den Mund gelangen Reizstoffe wie Pollen ungefiltert in die unteren Atemwege, wo sie die Schleimhäute zusätzlich irritieren. Gleichzeitig bleibt die Nase durch die Nichtbenutzung häufig dauerhaft blockiert – ein Teufelskreis, der das Gefühl von Einschränkung noch verstärkt.

Auch das Nervensystem reagiert: Die schnellere, flachere Mundatmung aktiviert eher den Sympathikus, also den Stressmodus, und hält den Körper in einem Zustand von innerer Alarmbereitschaft. Studien zeigen hingegen, dass eine Rückkehr zur sanften, regelmäßigen Nasenatmung dazu beitragen kann, die Schleimhäute zu stabilisieren und Entzündungsprozesse zu reduzieren – selbst bei Menschen mit chronischen Beschwerden oder Allergien.

"Nase-frei"-Übung

Wenn deine Nase sich manchmal blockiert anfühlt, kannst du mit einer einfachen Atemübung unterstützend arbeiten:

  • Nimm dafür einen normalen Atemzug durch die Nase ein und aus.
  • Halte nach dem Ausatmen den Atem an und verschließe sanft deine Nase.
  • Bewege nun deinen Kopf leicht – nickend oder seitlich wippend – so lange, wie es für dich angenehm ist.
  • Wenn der Lufthunger einsetzt, gib die Nase frei und atme ruhig durch die Nase wieder ein.

Spüre kurz nach und wiederhole die Übung bei Bedarf. Lass ca. 1 Minute Abstand zwischen den einzelnen Übungsintervallen. Diese Übung nutzt einen leichten CO₂-Anstieg im Blut, der reflektorisch die Nasengänge öffnen kann. Wichtig ist dabei, achtsam zu bleiben, keinen Druck zu machen und nur so weit zu gehen, wie es sich gut anfühlt.

Quellen

Atme & heile dich selbst, Patrick McKeown
Handbuch der Atem-Therapie, Wilfried Ehrmann
Nitric Oxide: The forgotten gas that could transform your health, Oxygen Advantage Podcast

Workshop Rhythm&Breath

Von der Theorie in die Praxis: Du möchtest noch tiefer eintauchen? Erlebe die Kraft deines Atems – begleitet von Live-Musik – am 14.06. in St. Radegund bei Graz und finde zurück zu mehr Leichtigkeit und Lebendigkeit.

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